Biografie
Alexandre Dumas, wurde am 24.Juli 1803 als Sohn
Alexandre Davy Dumas in
Villers-Cotterets in der Picardie geboren und von seiner verwittweten Mutter erzogen. In
seinem Geburtsort erhielt er aber nur einen dürftigen Unterricht.Nachdem er einige Zeit
Schreiber bei einem Notar gewesen ist, ging er 1823 nach Paris, um dort ein Unterkommen zu
suchen. Der General Foy, Freund und Waffengefährte seines Vaters,verschaffte ihm, da er
eine schöne Hand schrieb, eine Copistenstelle auf dem Sekretariat des Herzogs von Orleans
(Ludwig Phillipp). Dumas benutzte hier seine Muße zu allerlei Lektüre und poetischen
Versuchen. 1826 gab er einen Band Novellen heraus und schrieb mit einigen andern zusammen ein
Vaudeville, welches an der Porte St.-Martin mit Erfolg aufgeführte wurde. Die
Vorstellungen, welche eine englische Schauspielertruppe 1827 in Paris gab, veranlaßten
ihn, sich im höheren dramatischen Genre zu versuchen und 1829 ließ er auf dem
Théatre-Francais sein historisches Drama "Henri III et sa cour" ("Henri III und sein
Hof") aufführen. Dieses Stück wurde als ein gelungenes Werk der neuen romantischen
Schule betrachtet und machte großes Aufsehen. Der junge Dichter wurde vom Herzog von
Orleans, der selbst der ersten Vorstellung (11.Februar 1829) beiwohnte, schon am nächsten
Tage zum Bibliothekar ernannt. Nach der Julirevolution, an der sich Dumas beteiligte, wenn auch
nicht in dem Maße, wie ihm seine lebhaftige Phantasie später vorspiegelte, stieg
sein literarischer Ruf mehr und mehr durch verschiedene, schnell aufeinander-folgende Dramen:
- "Charles VII. chez ses grands vassaux" (1831)
- "Richard d´Arlington" (1831)
- "Antony" (1831)
- "Térésa" (1832)
- "Angèle" (1833)
Diese Werke waren der erste glänzende Aufschwung der romantischen Dramatik und ließen
durch alle Unbändigkeiten der Leidenschaft und Übertriebenheit der Sprache hindurch
den mächtigen Zug verspüren, wie er die Menschen von 1830 beseelte. Doch artete
solche Poesie alsbald dahin aus, durch Darstellung gräßlicher, hoffnungsvoller
Situationen in dem Zuschauer eine peinliche Seelenangst, ja oft den höchsten Ekel und
Abscheu zu erwecken, und verlor damit auch rasch ihre Wirkung. Die nachfolgenden Dramen
Dumas´:
- "Catharina Howard" (1834)
- "Don Juan de Marana" (1836)
- "Paul Jones" (1838)
fanden nicht mehr so großen Beifall und waren auch in jeder Hinsicht schwächer.
Dagegen machte er viel Glück mit einer Reihe Komödien, von denen sich
- "Mademoiselle de Belle-Isle" (1839) ("
Fräulein von Belle-Isle")
- "Le mariage sous Louis XV" (1841) ("
Die Ehe unter Louis XV")
- "Les demoiselles de Saint-Cyr" (1843) ("
Die Fräulein von Saint-Cyr") als Stücke
von wirklich bleibendem Wert fortwährend auf der Bühne erhielten. Neben dieser
ungemeinen Produktivität auf dramatischem Gebiet erwarb sich Dumas zugleich in
anderen Literaturgattungen eine hervorragende Stelle unter den fruchtbarsten Schriftstellern
seiner Nation. Er schrieb Romane, Novellen, Memoiren, Reisebilder, Sittengemälde,
Skizzen u. s. w., und da alle diese Sachen ungemein gefielen, so ließ er der
wunderbaren Leichtigkeit seiner Darstellungs- und Ueberarbeitungsgabe freien Lauf. Diese
Sachen erschienen meist als Feuilletons in den gelesensten Tagesblättern und
Zeitschriften, oft drei oder vier zu gleicher Zeit in ebenso viel Journalen, die sich um
seine Beiträge überboten und ihm damals unerhörte Honorare zahlten. Aus der
großen Menge solcher, oft sehr bändereichen und vom Publikum gierig verschlungener
Produktionen sind besonders hervorzuheben:
- "Les trois mousquetaires" 8 Bände (1844) ("
Die drei Musketiere")
welche zuerst im "Siècle" erschienen, in welchem sie sich auch während der Jahre
1845 und 1846 unter dem Titel "Vingt ans après" ("
Zwanzig Jahre Später") und
"Le vicomte de Bragelone" ("
Der Vicomte de Bragelone") noch zu weiteren 22 Bänden
ausdehnten; "Le comte de Monte-Christo" (12 Bände 1841-1845) ("
Der Graf von Monte
Christo"), der ursprünglich im "Journal des Débats", und "La reine Margot"
(6 Bände 1845) ("
Die Königin Margot"), die zuerst in der "Presse" erschien.
Diese drei Werke, die sich auch rasch ins Ausland verbreiteten, verschafften dem Namen des
Verfassers eine außerordentliche Popularität und steigerten sein jährliches
Einkommen auf 200000 Frs. .
Bei Hofe in Gunst und mit allen Prinzen der Oleans´schen Familie befreundet,
begleitete Dumas 1846 als Historiograph den Herzog von Montpensier auf dessen Hochzeitsreise
nach Spanien, von wo aus er auch die Nordküste Afrikas besuchte. Nach seiner Rückkehr
nach Paris eröffnete er ein eigenes Theater (Théatre historique) zur Aufführung
seiner Stücke, für welche die übrigen Pariser Schauspielhäuser keinen
hinreichenden Spielraum gewährten. Er arbeitete seine berühmtesten Romane zu
Schauspielen um und brachte dieselben mit solchem Erfolge zur Aufführung, daß er
seine äußern Glücksumstände, die infolge eines glänzenden Haushalts
vielfach ins Abnehmen gekommen waren, wesentlich hätte aufbessern können, wenn
ihn nicht der Hereinbruch der Februarrevolution zum Aufgeben seines Theaterunternehmens
genötigt hätte. Da auch zwei Zeitungen, mit denen er in der damaligen Zeitlage
eine einflußreiche Rolle zu spielen hoffte, mißglückten, mußte er 1852
aus finanziellen Rücksichten eine Zuflucht in Belgien suchen. Nach seiner Rückkehr
nach Paris gab er 1853 nacheinander wieder die Journale "Mousquetaire" (1853) und
"Monte-Christo" (1857) heraus, die jedoch beide nur kurze Zeit bestanden. Später
beteiligte er sich an Garibaldi´s Feldzügen in Sizilien und Neapel und war auch
1860 einige Monate Director der Museen zu Neapel. Nach kurzer Zeit schon erschien er jedoch
wieder in Paris, wo er in seiner gewohnten schriftstellerischen Tätigkeit fortwirkte und
aufs neue an die Spitze eines Theaterunternehmens, des
Grand théatre parisien
in der Vorstadt St.-Antoine, trat welches dann auch wieder bald scheiterte. Ebensowenig
Glück hatte er auch mit seinen
"Conférences" (Vorlesungen oder
Vorträgen), die er im Theater St. Germain hielt und seit 1865 im Ausland (Wien, Pest,
Venedig) fortsetzte. Müde wandte er endlich der Literatur ganz den Rücken zu und
legte eine Saucenfabrik an. Aber sein Geist wie sein Körper waren gebrochen, ein fast
kindischer Zustand bemächtigte sich seiner. In diesem starb er am 5. Dezember 1870
während der Belagerung von Paris im Dörfchen Puys bei Dieppe und wurde am
8. Dezember im Pfarrdorf Neuville begraben.
Wenn auch Dumas´s erzeugnisse aus letzter Zeit nicht mehr dieselbe Anziehungskraft
ausübten als früher, so bleibt er doch immer einer der bedeutendsten Schriftsteller
seiner Zeit. Nach seinen eigenen Eingeständnissen, die ihm die Anklagen der Journale
und die Verurteilungen der Gerichte abnötigten, hat er einen großen Teil der
unter seinem Namen veröffentlichen Schriften gar nicht selbst verfaßt, sondern
nur konzipiert und zugeschnitten. Aber auch hier ist die Geschicklichkeit und Meisterschaft
anzuerkennen, womit er den Materialien, welche ihm von allen Seiten zugetragen wurden, oder
die er sich, vielleicht nicht immer auf gewissenhafte Weise, aneignete, den Stempel seiner
Eigentümlichkeit aufzudrücken wußte. Durch seine dramatischen Arbeiten kam,
wenn auch nur vorübergehend, wieder Kraft und Leben in die französische
Bühnendichtung, welche matte und platte Nachahmung geworden war. In seinen ersten Dramen
zeigt sich indeß mehr in Haltung und Bewegung, denn im Stil als Romantiker.
Die komische Ader, aus welcher er seine ersten Lustspiele schöpfte, versiegte zwar
bald, aber auch seine spätern Stücke dieser Art gewährten noch immer einen
angenehmen Zeitvertreib. Selbst in den letzten, aus seinen Romanen entnommenen Dramen,
obgleich nur Reihenfolge von Conservationen ohne Ende und Ursache, Knäuel
unzusammenhängender, abgerissener Szenen, zeigt er sich noch immer als ein Dramatiker
voll Leben. Alle seine Persönlichkeiten rühren sich, und mit solcher Zwanglosigkeit
und Lebendigkeit, daß diese Bewegung die Phantasie ergötzt und über den
Wert des Dramas täuscht. Von Dumas´s Werken sind mehrere Gesamtausgaben erschienen;
die neueste seinen "
Théatre complet" hat 1864 begonnen.
Quelle:"Allgemeine deutsche Realencykolädie - Fa. Brockhaus 1865" und
"Meyers Konversations-Lexikon 1875"
Deutsche Buchausgaben
Ausgaben des Verlages von Gydahl & Hansen - Berlin
- "Der Graf von Monte Christo" Bände 1/2 ; 3/4 und 5/6 in je einem Band
(Titelbild)
- "Der Herr der Welt" Bände 1/2 und 3/4 in je einem Band
(Titelbild)
- "Die Millionenbraut" Bände 1/2 und 3/4 in je einem Band
(Titelbild)
Ausgaben des Verlages Dieck & Co. Stuttgart
- "Die drei Musketiere" Bände 1/2 in einem Band
(Titelbild)
- "Zwanzig Jahre Nachher" Fortsetzung von "Die drei Musketiere"
- "Der Graf von Bragelonne" - oder "Zehn Jahre Später" in 2 Bänden
(Titelbild)
- "Der Graf von Monte Christo" 6 Bände in 2 Bänden
- "Der Herr der Welt" Fortsetzung von "Monte Christo" von Dumas-Mützelburg
- "Die Millionenbraut" Fortsetzung von "Der Herr der Welt" von Dumas-Mützelburg
- "Marie-Antoinette und ihr Ritter" - oder "Der Chevalier von Maison Rouge"
(Titelbild)
Band 1 und 2 in einem Band
- "Napoleon Bonaparte"
- "Akte"
- "Der Page des Herzogs von Savoyen"
- "Königin Margot"
- "Die Damen von Monsoreau" Fortsetzung von "Königin Margot"
- "Die Fünfundvierzig" Fortsetzung von "Die Dame von Monsoreau"
- "Der Frauenkrieg"
- "Denkwürdigkeiten eines Arztes"
° "Der Grosskophta" 3 Bände in einem Band
(Titelbild)
° "Josef Balsamo" 3 Bände in einem Band
° "Das Halsband der Königin" 3 Bde. in 1in1m Band
° "Ange Pitou oder die Erstürmung der Bestille"
3 Bände in einem Band
° "Die Gräfin von Charny" 6 Bände in 2 Bänden
Ausgaben der Franckh´schen Verlagshandlung in Stuttgart
- "Die drei Musketiere" 2 Bände in einem Band
- "Zwanzig Jahre Nachher" Fortsetzung von "Die drei Musketiere"
3 Bände in einem Band
- "Der Graf von Bragelonne" - oder "Zehn Jahre Nachher"
Fortsetzung von "Zwanzig Jahre Nachher"
7 Bände in 3 Bänden
- "Der Graf von Monte Christo" 6 Bände in 2 Bänden
- "Der Herr der Welt" Fortsetzung von "Monte Christo" von Dumas-Mützelburg
(Titelbild)
- "Die Millionenbraut"
Fortsetzung von "Der Herr der Welt" von Dumas-Mützelburg
(Titelbild)
- "Die Totenhand" selbständige Fortsetzung von "Der Graf von Monte Christo"
von Dumas-Le Price
- "Akte"
- "Die Fünfundvierzig" 2 Bände in einem Band
- "Die Dame von Monsoreau"
- "Der Frauenkrieg"
- "Marie Antoinette und ihre Ritter" - oder "Der Chevalier von Maison Rouge"
(Titelbild)
- "Napoleon Bonaparte"
- "Denkwürdigkeiten eines Arztes"
° I. Abteilung 1. Hälfte. "Der Grosskophta" 3 Bände in 1 Band
° I. Abteilung 2. Hälfte. "Josef Balsamo" 3 Bände in 1 Band
(Titelbild)
° II. Abteilung 1. Hälfte. "Das Halsband der Königin" 3 Bände in 1 Band
(Titelbild)
° III. Abteilung "Ange Pitou oder die Erstürmung der Bastille" 3 Bände in 1 Band
° IV. Abteilung "Die Gräfin von Charny" 6 Bäne in 2 Bänden
Alle Bände haben die gleiche Einbandvariante
(rotes Ganzleinen mit goldener Rückenprägung und Schriftzug Dumas´s auf
der Vorderseite (Titelbild)
Band 1 - "Roman meines Lebens"
Band 2 - "Die drei Musketiere"
Band 3 - "Der Chevalier von Maison Rouge" & "Die schwarze Tulpe"
Band 4 - "Marats Sohn"
Band 5 - "Der Chevalier d´Harmental" & "Die Taube"
Band 6 - "Die Wandlungen des Doktors Basilius" & "Die Ehen des Vaters Olifus" &
"Tausend und ein Gespenst"
Band 7 - "Die Studenten von Bologna" & "Don Bernado de Zunigna" &
"Die Dame mit dem Samthalsband" & "Der Werwolf"
Band 8 - "Der ewige Jude" & "Akte" & "Kapitän Paul"
Band 9 - "Die Mohikaner von Paris" Band 1
Band 10 - "Die Mohikaner von Paris" Band 2
Band 11 - "Die Mohikaner von Paris" Band 3
Band 12 - "Olympia von Cleves"
Band 12/2 - "Die beiden Dianen"
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Alle Bände haben die gleiche Einbandvariante
(rotes Ganzleinen mit goldener Rückenprägung und Schriftzug Dumas´s auf
der Vorderseite (Titelbild)
Band 1 - "Die drei Musketiere"
Band 2 - "Zwanzig Jahre Nachher"
Band 3 - "Die Liebe des Sonnenkönigs (Zehn Jahre später 1. Band)"
Band 4 - "Die Eiserne Maske (Zehn Jahre später 2. Band)"
Band 5 - "Der Graf von Monte Christo 1. Band"
Band 6 - "Der Graf von Monte Christo 2. Band"
Band 7 - "Josef Balsamo 1. Band"
Band 8 - "Josef Balsamo 2. Band" & "Die schwarze Tulpe" &
"Die Tochter des Regenten"
Band 9 - "Das Halsband der Königin"
Band 10 - "Die Gräfin von Charny"
Band 11 - "Chevalier d´Harmental" & "Akte"
Band 12 - "Roman meines Lebens"
Ausgaben des Gefion-Verlages Berlin
Alle Bände haben die gleiche Einbandvariante
(geflammtes Kunstleder als Rückenbezug mit Goldprägung und marmorierten Deckelbezug).
(Titelbild)
- "Die drei Musketiere" 2 Bände
- "Der Graf von Monte Christo" 6 Bände
- "Der Herr der Welt" 4 Bände
Diese Ausgabe konnte in 2 verschiedenen Versionen bezogen werden:
a.) als Buchform wie oben beschrieben
b.) als Monatliche Heftlieferung
zum Beispiel: "Der Graf von Monte Christo" in 24 Heften (siehe Bild)
Ausgaben des Verlages Hesse & Becker in Leipzig
- "Der Graf von Monte Christo" 2 Bände
(Titelbild)
- "Die Kameliendame" von Alexandre Dumas´ (Sohn)
(Titelbild)
sonstige Ausgaben vor 1945
- "Der Herr der Erde oder Die Macht des Goldes" Fortsetzung von "Monte Christo" ca. 1896
Druck und Verlag von Fr. Tittel / Dresden
- "Die Totenhand" von Dumas-Le Price
Verlag Erich Stolpe,Leipzig
- "Napoleon" A. Weichert Verlag,Berlin
- "Lady Hamilton" Schreitersche Verlagsbuchhandlung,Berlin
- "Zehn Jahre Nachher" Schreitersche Verlagsbuchhandlung,Berlin
- "Der Geliebte einer Königin" Die Bücherwarte,Verlag Berlin 1924
- "Zwanzig Jahre Nachher" Illustrierte Klassiker-Ausgabe ca. 1890
Hartlebens Verlag,Wien,Pest,Leipzig
- "Fernande" Verlag von J. Gnadenfeld & Co.,Berlin
- "Der Höllenschlund" Verlag Alfred H. Fried & Cie.,Berlin
Französische Buchausgaben
- "La Dame de Monsoreau" erschienen bei Brockhaus & Avenarius,Leipzig 1845
(Einband)/
(Titelblatt)
- "Crimes Célébres" erschienen bei Administration de Librairie,Paris 1851
(Einband)/
(Titelblatt)
- "Les Demoiselles de Saint-Cyr."
Textbuch zur Vierten Serie , 12. Aufführung
durch C. Schütz im "Théatre Francais" ;
Komödie in 5 Akten.
gedruckt bei Velhagen & Klasing,Bielefeld
(Einband & Titelbild)/
(Textseite)